Du meine Sonne

Tiefe Wurzeln hat sie
die Sonnenblume.
Sie wächst in
vergänglich-fruchtbarer Erde.

Doch sie ragt und strebt
zum Licht.
Auf gewagtem Stengel
thront ihre strahlende Blüte.

Verliebt ist sie
in das Licht,
das ewig kommende.
Wird wie Licht.

Girasole, kann den Blick
nicht lassen vom Licht.
Tournesol, dreht sich, Tag um Tag,
ein wenig der Sonne nach.

Eintanz mit dem Licht.
Mit der Sonne des Heils.
Wie unsere Herzen:
Wir leben vom Licht.

Was steif ist und starr,
besserwisserisch bitter in uns.
Das kann nicht anderes
als folgen, als wenden, als schauen.

Nicht anders ist der Mensch:
wachsend in dunklen Tiefen
strebend zum Klaren.
Folgend dem Himmelslicht.

Ach, wir möchten uns wenden zu Dir.
Nimm‘ doch das Harte, das hindert.
Gib‘ uns das Lichtleichte,
das wärmet und heilt.

Text und Bild: Michael Bangert