Für alle genug

Viele sind gekommen.
Keiner hat es geahnt.
Lust zu hören.
Den inneren Durst löschen.
Den Hunger der Seele stillen.
Den Meister zu sehen.

Zeit gerät aus dem Blick.
Erfüllte Stunden verstreichen.
Es neigt sich der Tag.
Plötzlich praktische Fragen.
Kein Essen für Tausende.
Alles fehlt.

Fünf Brote sind da. Wenige Fische.
Reicht das für viele?
Gegen alle Vernunft
schafft der Segen
Reichtum und Fülle
für alle.

Ostern im Alltag:
Teilen, damit alle leben.
Weniges schafft Überfluss.
Geheimnis des Seins:
Geringes trägt Reichtum in sich.
Alles im Nichts.

Geiz vernichtet Glück.
Neid verwirrt unser Herz.
Selbstsucht und Gier
treiben aus der Wurzel des Bösen,
töten das Blühen des Seins,
enden in kalter Einsamkeit.

Wer gibt mit leichter Hand,
ohne den Vorteil zu suchen,
lebt in der Fülle.
Hamstern und Knausern
macht alle arm,
Reichtum lebt nur in offener Hand.

So bleibt Ostern
in uns
froh lebendig.

Michael Bangert