Kundschafter

Josua und Kaleb mit einer riesigen Traube. (nach dem Buch Numeri, Kapitel 13 und14.) Detail aus der Fassade des Mailänder Domes, 19. Jahrhundert.

Zwölf sendet Mose aus.
Zwölf, das Land zu erkunden,
das verheissene.
Befreit von der Öde.

Zwölf sehen alles,
Früchte, Trauben, Acker,
Wasser, Bäume, Himmel.
Himmlische Gaben.

Von zwölf nur zwei,
die das Gute sehen,
das Hoffnungsvolle, die Fülle,
Flüsse von Milch und Honig.

Von zwölf nur zwei,
die Vertrauen schöpfen,
die Zukunft wollen,
der göttlichen Spur folgen.

Von zwölf nur zwei,
die Lebenslust spüren,
Wagnisse wollen,
Weite schaffen.

Von zwölf nur zwei,
die der Fülle trauen,
der mächtigen Rebe,
dem verheißenen Glück.

Zehn von zwölf,
gefangen in Riesen-Angst,
gelähmt vom Anblick der Feinde.
Verdunstet der Lebensmut.

Wahrheit zu finden,
Weisheit zu hören,
eröffnet der Mut, der tapfere.
Feigheit ist Sklavendienst

Aufbrechen ins Morgen,
ins Offen führt uns die Gotteskraft,
daß die Freiheit wir schauen!
So komm.

Michael Bangert