St. Katharinenkirche in neuem Glanz

Regionaler Festgottesdienst am Tag des Katharinenfests, dem 27. Mai. Foto: zVg.

Am Sonntag, den 27. Mai, feierte die christkatholische Kirchgemeinde Laufen mit einem grossen Fest die erfolgreiche Instandstellung der St. Katharinenkirche. Rund 300 Personen nahmen an Festgottesdienst und Festakt teil. Unter den Ehrengästen waren Regierungsrat Dr. Anton Lauber und Stadt-
präsident Alexander Imhof.

Vor etwa drei Jahren fiel mir auf, dass ein Riss in der Chorraumdecke immer grösser wurde. Der zunehmende schimmlige Geruch in Haar und Gewändern liessen mich hellhörig werden und ich empfahl dem Kirchenrat, einen Spezialisten beizuziehen. Son-dierungen ergaben, dass morsche Dachauflegerbalken teilweise nur noch aus Sägemehl bestanden. Der Kantonsingenieur verfügte die sofortige Schliessung der Kirche. Für unsere kleine Kirchgemeinde war das ein riesiger Schock. Hoffnungslosigkeit machte sich breit, als dann der kantonale Denkmalschutz unser Subventionsgesuch wegen Geldmangel ablehnen musste. Rückblickend war es wohl gerade diese in den Medien dramatisch dargestellte scheinbar ausweglose Situation, die uns nicht nur die Rettung des Kirchendaches, sondern die vollständige Instandstellung der Kirche mitsamt neuer Heizung, Beschallung und Beleuchtung ermöglichte.

Überwältigende Solidarität

Eine sehr grosse Solidaritätswelle gab vielen Kirchgemeindemitgliedern den Mut zum Aktivwerden. Rolf Richterich, ehemaliger Kirchenratspräsident, leitete via Regierungsrat eine Zahlung von Fr. 350 000.– aus dem Swisslosfonds in die Wege, wodurch auch die Bundessubvention gelöst werden konnte. Damit war die Instandstellung des Daches schon fast finanziert. Weitere grosse Spenden gingen aus der Christkatholischen Landeskirche des Kantons Basellandschaft sowie der römisch-katholischen und reformierten Kirchgemeinden Laufen ein. Wir bekamen Spenden von zahlreichen christkatholischen Kirchgemeinden, Stiftungen, Firmen und auch von vielen privaten Sponsoren. Die Laufner Institutionen übernahmen die Defizitgarantie für das gesamte Projekt, für das 1,6 Millionen Franken gesprochen wurde.

Risse und Heilung 

Der Bruch, der in der katholischen Kirchgemeinde Laufen nach 1870 entstand, führte zu einem jahrzehntelangen Streit um die St. Katharinenkirche. Es war eine bezeichnende Geste, dass die römisch-katholische Pfarrei Herz Jesu ihren Gottesdienst absagte und auf unseren Festgottesdienst verwies. Die römisch-katholischen Geistlichen nahmen nicht nur an der Kommunion teil, sondern teilten sie auch an die Gemeinde aus, die sich aus allen Konfessionen zusammensetzte. Der sanierte Riss in der Decke in der Nähe des goldenen Herzens Jesu über dem Hochaltar der St. Katharinenkirche wurde so zum Sinnbild für eine neue Verbundenheit. In Zukunft sollen noch mehr ökumenische, kulturelle und geistliche Anlässe in der St. Katharinenkirche stattfinden. Der Satz von Stadtpräsident Alex Imhof «Die St. Katharinenkirche ist das Wahrzeichen von Laufen.» ist uns dafür Anstoss. Sie ist seit dem letzten Sonntag nicht nur das Wahrzeichen von Laufen, sondern auch eine Kirche für alle Laufnerinnen und Laufner.

Beim fröhlichen Fest mit feiner Verpflegung, musikalischer Unterhaltung und Kirchenführungen genossen viele noch den sonnigen Nachmittag. Ein herzliches «Vergelt’s Gott» an das Organisationskomitee und alle Helferinnen und Helfer, die das ermöglicht haben!

Pfarrerin Denise Wyss